Die ersten Überlegungen
Das Thema „Auto“ stand uns zu Beginn unserer Reiseüberlegungen eigentlich nicht besonders nah. Nachdem erste Überlegungen noch unseren geliebten Volvo mit einbezogen, wurde uns doch schnell klar, dass wir mit einem Allradler einfach besser bedient sein würden. Besonders Malte hatte in den bisherigen Urlauben schon immer das Verlangen selbst aus einem alten Opel Corsa im Gelände ALLES herauszuholen – mal mehr, mal weniger erfolgreich. Also, allein um Johanna’s Nerven zu schonen – 4×4!
Klar, dass wir uns schnell quasi nur noch mit der Frage beschäftigt haben, ob es nun ein Defender oder ein Landcruiser werden soll. Ein gutes halbes Jahr lang haben wir dann die Augen offen gehalten nach Landcruisern der 60er/70er/80er-Serie und fingen zuletzt schon an uns mit für deren Zustand absurden Preisen anzufreunden. Ja, man kauft ja auch das Recht auf Lifestyle mit (sind ja auch geile Kisten!).
Es gab dann die Phase, in der wir unsere Autosuche infrage stellten und andere um Rat baten. Genau zu dieser Zeit hatten wir ein super nettes Gespräch mit Mathias von alongwideroads (http://alongwideroads.com/), um mit ihm über seine Reise zu schnacken. Dabei haben wir ihn auch auf seinen Pajero angesprochen und waren erstmal ganz interessiert, als er uns von seinen durchweg guten Erfahrungen erzählte. Als Tipp verwies er dann auf den Mitsubishi L300 4WD, der im Grunde als die Van-Variante des Pajero betrachtet werden kann. Dieses Modell war uns vorher schon in unseren Überlegungen über den Weg gelaufen, allerdings nie wirklich ernst genommen worden.
Vorurteile zurückgestellt, Suche aufgenommen, ernüchtert über das desolate Angebot, ein Gesuch bei Kleinanzeigen aufgegeben und Zack! – keine 4 Stunden später Anruf erhalten. Dann ging alles sehr schnell. Roman stellte sich als supersympathischer Typ mit einem absoluten Faible für verrückte Auto-Ideen heruas, der kürzlich an einen L300 4WD aus der Schweiz gekommen war, für sich jedoch feststellen musste, dass weder genügend Platz auf dem Hof für den weiteren Bus, noch Platz im Innenraum des Busses für ihn vorhanden war. Er wollte sich dann doch weiter seinem Steckenpferd VW T4 Syncro zuwenden, um damit weitere Fahrten nach Kasachstan anzugehen.
Der erste Anblick vom L300 ließ uns erst die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Roman überzeugte uns allerdings von sich und seinem Können bzgl. Fahrzeugrestauration und der Deal war gemacht. Ein paar Monate später standen wir wieder vor dem Wagen und waren begeistert! Danke, Roman!
Ein paar Daten zum Fahrzeug:
Hersteller: | Mitsubishi |
Modell: | L300 (II) 4WD (Transporter/P25V) |
Baujahr: | 1997 |
Motor: | 2,5 l Turbodiesel (4D56T, Version von 1993) |
Leistung: | 87 PS |
Extras: | Limited Slip Differential (LSD) |
Der Umbau:
Grundsätzlich haben wir uns gleich zu Beginn dazu entschieden, den Innenraum des Busses nicht zum primären Schlafplatz zu machen. Aufgrund der guten Erfahrungen mit dem alten Dachzelt war klar, dass wir uns ein „Schlafzimmer auf dem Dach“ wünschen. Somit soll der Innenraum vielmehr auch Wohnraum sein können.
Als Baumaterial haben wir uns aus mehreren Gründen für hauptsächlich Industriesperrholz entschieden:
- es ist günstig
- es ist robust
- es ist ein uns bekannter Werkstoff
- es sieht nicht allzu kacke aus
Die Frage nach dem resultierenden Gesamtgewicht haben wir vorerst nach hinten gestellt.
Doch first things first: erstmal kommt der alte, etwas schäbige Lack runter, es wird frisch grundiert (Südwest Allgrund) und alles mit Hochglanzlack weiß versiegelt. Dann Lärmschutz (Alubutyl) auf die größeren schwingenden Flächen (auch ins Dach) und die Wärmedämmung mit Armaflex angehen (auch beim Bodenblech). Die Schiebetüren und die Heckklappe bekommen noch neue Innenverkleidungen aus mit Bernstein-Hartwachs behandelten Holzplatten. Aufgrund der Standardmaße der Holzplatten (1,22 m * 2,40 m) stehen wir bzgl. der Bodenplatte noch vor einer kleinen Herausforderung, ist die Bodenpartie doch um einiges breiter. Aus übrigem Verschnitt ergänzen wir die Platte letztendlich durch verleimte Zapfen – hält gut! Die Bodenplatte bekommt noch einen unteren Rahmen verpasst, um trotz den Wellen im Bodenblech stabil zu liegen und schon steht/liegt die Basis!
Den größten Platz wird unser Engel-Kühlschrank einnehmen, also fangen wir hier an. Im Heck des Wagens entsteht also eine Holzkiste, in deren einen Hälfte der Kühlschrank später verstaut wird und deren andere Hälfte Platz für zwei große Schubfächer geben soll – eins für jeden von uns.
Das hintere linke Fenster wird nun von innen schwarz foliiert und später mit Armaflex beklebt. Dann kommt eine dünne Sperrholzplatte dagegen und mit dem Rahmen verschraubt, um äußeren Einwirkungen entgegenzuhalten. Denn anschließend wir hier der Einbauschrank installiert, in dem unser technisches Equipment Platz finden soll. Hier kommt später zudem auch die AGM-Batterie unter, sowie die Regelungstechnik für die PV-Anlage.
Hier ein paar mehr Bilder: