Mongolei – Teil 2: Ulaanbaatar oder „Das Rennen ums Chinavisum“

Unsere Internetrecherchen haben ergeben, dass der Antrag auf ein Touristenvisum bei der chinesischen Botschaft lediglich an den Wochentagen Montag, Mittwoch und Freitag möglich sein wird. Wir erreichen die mongolische Hauptstadt an einem Donnerstagmittag. Für unseren Aufenthalt haben wir eine Ferienwohnung in der Innenstadt gemietet, unweit der chinesischen Botschaft. Doch die Anfahrt ist eine echte Geduldsprobe. Der Verkehr ist grässlich und die mongolischen Fahrer wenig rücksichtsvoll und brutal unkoordiniert. Dazu kommt herausfordernd, dass die Innenstadt von einem Geflecht aus Einbahnstraßen durchzogen ist. Kaum haben wir unseren Bestimmungsort erreicht, da sind wir von dem Verkehr auch schon wieder daran vorbeigeschoben und zurück in den Wahnsinn gestoßen worden. Die Wohnung liegt in einem Quartier mit verkehrsberuhigtem Innenhof, in welchem auch ein kleiner Park liegt. Als wir diesen Hof endlich erreicht haben, birgt die Parkplatzsuche die nächste Frustration. Da der Platz lange nicht für die vielen Autos ausreicht, sind die Mongolen dazu übergegangen eine Straße in voller Breite, von hinten bis vorne dichtzuparken. Vielleicht kennt hier noch jemand das alte PC-Game „Parking Mania“…? Exakt so läuft das hier, nur dass man nicht die Pfeiltasten oder Mauszeiger zum Steuern zur Hand hat, sondern die einzelnen Fahrer über die im Fenster hinterlegte Nummer anrufen und bitten muss, den Weg freizumachen. Doch wir haben unglaubliches Glück: Johanna hat eine freie Lücke entdeckt und wir müssen Mushi „nur“ zwischen Autos, Hauswänden und Verkehrsschildern und über irre hohe Bordsteine hinweg manövrieren, um diese zu erreichen. Gott sei Dank ist Mushi so schmal!

Wir werden in der Wohnung herzlich empfangen und können uns erstmal ausbreiten. Platz ist schon ein Luxus! Wir bereiten unseren Papierkram vor und suchen später eine Druckerei, sowie ein Lebensmittelgeschäft auf. Hier wird einem bewusst, dass die Mongolei extrem vom Außenhandel abhängt. Bestimmt 90 % der Produkte, die wir im Laden sehen, werden importiert. So sehen wir vertraute Produkte wie Alnatura Gewürzgurken, Fischstäbchen und Agavendicksaft, ein umfangreiches Gut&Günstig-Sortiment und vieles mehr. Alles allerdings zu ungewohnt hohen Preisen.

Abends sind wir noch verabredet auf ein Telefonat mit Giampiero, der zusammen mit zwei weiteren Pärchen quasi der Grund für uns gewesen ist, warum wir uns für die geplante Route durch China, sowie die gewählte Agentur entschieden haben. Dazu muss hier gesagt werden: eine Reise durch China mit dem eigenen Auto erfordert sehr langfristige Planung und die Buchung eines Guides, da dies vom chinesischen Staat gefordert wird. Seit Januar dieses Jahres befassen wir uns also mit der Materie und sind natürlich umso dankbarer, wenn erfahrene Reisende ihre Hilfe anbieten. Zu fünft waren sie im vergangenen Jahr auf der gleichen Route unterwegs und das ungarische Paar hat einen tollen Reisebericht darüber verfasst, über den wir gestolpert sind. Nachdem wir Kontakt aufgenommen haben, hat Giampiero sich für ein „Interview“ zur Verfügung gestellt. Giampiero ist unglaublich sympathisch und eine schier unerschöpfliche Quelle an Informationen übers Reisen generell und gar nicht zu unterbrechen bei seinem begeisterten Bericht über die letztjährige Reise. Er befindet sich übrigens gerade in Laos und weil er gleich noch eine Verabredung mit einem chinesisch-japanischen Pärchen hat, verabreden wir uns gleich noch für ein weiteres Telefonat am kommenden Tag, denn er hat noch so viel zu erzählen. Zum Schluss gibt er uns noch den Tipp doch einfach abends bei der Botschaft vorbeizuschauen, denn im vergangenen Jahr haben sich die Antragsteller bereits am Vortag in die Reihe gestellt, um unter den 50 Glücklichen zu sein, für die je Tag ein Visum ausgehändigt wird. Wobei, wie er sagte, die Warteschlange keine große Rolle spielte, denn am kommenden Tag um 09:30 Uhr zur Öffnung der Tür ging es ohnehin unkoordiniert und zum Teil gewaltsam bei der Ausgabe der Wartezettel zu. Na, das klingt ja super…

Wir folgen seinem Rat und gehen abends um 23 Uhr los. Nach 20 Minuten Fußweg erreichen wir die Botschaft und treffen niemanden. Nicht eine Person, die ansteht. Das passt gar nicht zu dem, was Giampiero uns in Aussicht gestellt hat. Wir gehen zur Eingangstür und sehen daneben an der Wand einen Aushang in drei Sprachen (Chinesisch, Mongolisch und Englisch). Wir überfliegen diesen und lesen, dass das Antragssystem in diesem Jahr umgestellt worden ist. Nun scheint es zwingend notwendig zu sein, zuerst dienstags zu kommen, um vorab ein pre-review der Antragsunterlagen vornehmen zu lassen und daraufhin ein „Voucher“ zu erhalten, der als Einladung zu einem festgelegten Termin (am folgenden Mittwoch, Freitag oder Montag) zu verstehen ist. Bei diesem Termin kann der Antrag gestellt werden, der Visa-Bescheid wird je nach Antrag erteilt: im Normalfall am übernächsten „Visa-Tag“, bei Expressantrag am selben Tag wie die Antragstellung, jeweils nachmittags zwischen 16 und 17 Uhr. Schöner scheiß, heute ist Donnerstag. Etwas verunsichert gehen wir nach Hause und hüpfen für eine relativ kurze Nacht ins gemütliche Bett.

Morgens um 09:30 Uhr sind wir pünktlich zur Öffnung der Botschaftspforte vor Ort. Nun sehen wir doch einige Wartende. Linksseitig der Tür reihen sich mongolische Antragsteller auf, rechtsseitig internationale, also vornehmlich Touristen. Die mongolische Schlange übertrifft die internationale bzgl. der Länge um ein Vielfaches. Wir nutzen die Gelegenheit, um mit Wartenden über das Verfahren zu sprechen. Zuerst sprechen wir ein französisches Pärchen an, dass bestätigt, was auf dem Aushang zu lesen ist. Als sie reingewunken werden, wenden wir uns drei polnischen Freunden zu, die derzeit trampend auf dem Weg nach Südostasien sind. Diese fragen wir, wie sie das Verfahren angegangen sind. Sie empfehlen uns am nächsten Dienstag sehr früh zu kommen, da sich die heiße Schlacht um den besagten Voucher nun auf einen einzigen Wochentag konzentriere und der Andrang entsprechend sei. Sie selbst seien um 4 Uhr morgen dort aufgeschlagen, da scheinbar nur der frühe Vogel eine Einladung gleich für den nächsten Tag (Mittwoch) erhielt. Heute ist Freitag. 4 Uhr hat also nicht gereicht.

Den restlichen Freitag und das folgende Wochenende nutzen wir für ein wenig Kulturprogramm, wir bummeln durch die Stadt und lassen es uns ein wenig gut gehen in einigen Restaurants und bei Käffchen und/oder Bierchen am Nachmittag in eher westlich anmutenden Bars und Cafes. Wir besuchen das mongolische Nationalmuseum, das wirklich zu empfehlen ist, da alles Wesentliche anschaulich, aber auch übersichtlich dargestellt wird. Soll heißen: man braucht keinen ganzen Tag, sondern kommt nach nur 2 – 3 Stunden um Einiges schlauer zur Türe hinaus. Ein Glück, denn von diesen überladenen europäischen Museen sahen wir schon fast zu viele. Außerdem ist das Wetter definitiv zu gut, um lange drinnen zu bleiben.

Ballettpose vor dem Theater für Oper und Ballett der Mongolei

Trotz guten Wetters rüsten wir uns in einem hübschen Wollladen mit wärmenden Accessoires aus, um der ab Oktober einbrechenden Kälte etwas entgegensetzen zu können. Bis Montag wird die Zeit zudem genutzt, in alle Richtungen mal Kontakt aufzunehmen, vornehmlich, um die weitere Reise zu planen. Unter anderem haben wir ein Gruppentelefonat mit Rafael, Maximilién und Clement, unserer Reisegruppe für China. Wir treffen eine schwere Entscheidung und beschließen, Roxana und Adrian eine Absage zu erteilen. Es ist eine langwierige Entscheidung, denn sie wird bedeutende Auswirkung auf unsere 40 tägige Reise durch China haben. Letztendlich ist ausschlaggebend, dass das Wichtigste für uns ein funktionierendes, freundschaftliches und einheitliches Team ist. Nur so können wir für alle und jeden einzelnen das Beste aus dieser großen Reise herausholen. Die Familie ist hingegen ein Team für sich und wird sich ganz sicher nicht gleichermaßen in das Gebilde einfügen. Insbesondere Roxana, Adrian und die Mädchen funktionieren sehr gut als alleinstehendes Team – sie leben demokratisch miteinander und haben ihren eigenen Mikrokosmos gebildet. Das ist super, aber für uns leider hinderlich, da eine so junge Familie genau dann kein ebenso flexibles Gruppenmitglied sein kann wie die anderen es sein würden. Für uns geht es immerhin um eine langfristige Reise, bei der wir permanent miteinander zu tun haben werden, und um viel Geld, das wir für dieses Erlebnis löhnen müssen (pro Fahrzeug immerhin gut 2.700 €). Letztendlich gibt unser aller Bauchgefühl den entscheidenden Ruck für den Beschluss. Johanna und ich rufen daraufhin Adrian an und teilen ihm die Enttäuschung mit. Uns tut es wirklich leid, aber nach dem Gespräch spüren wir Erleichterung, denn wir fühlen, dass die Gruppe das Richtige getan hat. Wir wünschen Roxana, Adrian und ihren Kindern natürlich trotz allem eine wunderschöne Weiterreise und dass ihre Alternative funktioniert: sie wollen nun nach Wladiwostok und von dort ihren Bus nach Costa Rica verschiffen. Bon Voyage!

Dienstag, 01:00 Uhr früh – der Wecker klingelt. Johanna und ich zwingen uns aus dem Bett. Rucksäcke sind gepackt und so müssen wir nur noch in Klamotten und Schuhe hüpfen. Auch die neuen Wollsachen haben wir dabei, denn es wird bitterkalt sein, wenn man der Wettervorhersage trauen kann. Wir gehen hinaus in die Nacht und starten in Richtung Botschaft. Und ja: es IST bitterkalt! Unterwegs treffen wir auf ein paar Lunatics, die entweder nach Hause wanken oder aber zur nächsten Bar. Wir nähern uns der Botschaft und… wir sind nicht die ersten. Es ist 02:00 Uhr morgens und Hudson aus den Vereinigten Staaten ist bereits ein paar Minuten früher vor Ort als wir. Hudson ist bereits das achte (!!!) Mal bei der Botschaft, um ein Visum zu erhalten. Er ist mit einer christlichen Gruppe junger Leute auf großer Reise, bei der nach der Mongolei China die zweite Station sein soll. Er ahnte sicher, dass es für ihn schwer werden würde und so hat er sich als Erster der Gruppe gleich bei Ankunft in Ulaanbaatar zur Botschaft aufgemacht. Sein Kryptonit: Er hat einen taiwanesischen Stempel in seinem Passport. Ein absolutes No-Go für die Chinesen, sehen diese Taiwan als Teil des Chinesischen Staatsgebiets an. Gegen halb 3 kommen 8 weitere Mitglieder seiner Reisegruppe. Wir reihen uns an der Mauer rechtsseits der Tür auf – einige sitzend, einige liegend. Viele haben einen Schlafsack dabei und alle sich auf lange Stunden eingerichtet. Wir haben sogar unsere kleinen Campingstühle dabei (ja, Campingstühle sind hammer spießig, aber unsere letztendlich doch gekauften Mopeds sind echt ganz leisure) und eine Kanne Tee.

Kurz nach 3 Uhr steht die Polizeiwache vor uns, die ein Auge auf die Botschaft wirft. Wir mögen uns bitte bis um 07:00 Uhr von hier entfernen, da es sich hier um einen sicherheitskritischen Bereich handle. Am besten sollen wir uns auf die andere Straßenseite begeben. Wir sind natürlich wenig begeistert, geben aber nach, als er uns versicherte, er würde uns als erste in die Reihe eingliedern. Auf der anderen Straßenseite treffen wir mongolische Studenten, die das Prozedere bereits kennen: seit 8 Wochen sind sie jede Dienstagnacht hier, um wieder und wieder eine Chance auf ein Visum zu erhalten. Was für ein Wahnsinn! Es ist unfassbar kalt, wir muggeln uns zusammen oder springen umher, um uns zu wärmen. Zwischenzeitlich gesellt sich noch Tommy zu uns. Er kommt aus Russland, trampt gerade ebenfalls nach Südostasien und ist ein super witziger Kerl. Er hat ein Pop-Up-Zelt dabei und legt sich erstmal gepflegt eine Runde hin – mit ihm im Zelt sein Gaskocher als Heizung.

Als wir um 06:00 Uhr uns endlich doch schon anstellen dürfen, weil die mittlerweile ca. 50 Mongolen den Polizisten weichgeklopft haben, sind auch bei den „internationals“ locker 20 Leute zusammengekommen. Die kommenden 3,5 Stunden sind geprägt von Vordrängelei, Anschuldigungen, Gezerre und aggressiver Spannung – bei den Mongolen, wohlgemerkt! Als später sogar 5 Polizeibeamte kommen müssen, um zu deeskalieren, zeigt sich, wie wenig Autorität die Staatsgewalt hat. In der Mongolei ist gesellschaftlich noch sehr der Respekt vor dem Alter verankert. Wer also älter ist, hat eher Recht. Die 5 Polizisten können sich den Mund fusselig reden, es bringt nichts, denn: unter den Wartenden stehen auch 3-4 Männer, die älter sind als jeder der Polizisten und deren Argumente scheinbar konsequent aushebeln. Die Versuche, die Traube von nunmehr sicher 100 Mongolen sich in einer geordneten Schlange aufreihen zu lassen, schlagen bis zuletzt fehl. Erst als die hauseigenen Ordner der chinesischen Botschaft kurz vor Öffnung hinzukommen, gehorchen die immer mehr werdenden Leute und arrangieren sich in drei Reihen. Autorität funktioniert scheinbar nur, wenn von der Situation etwas abhängt.

Im Übrigen hat uns diese ganze Situation erklärt, warum auch Verkehrsordnung in der Mongolei überhaupt nicht funktioniert – dem Staat fehlt es an Durchsetzungskraft. Ein niederländischer Döschkopp, der seit zwei Jahren in Ulaanbaatar lebt und nun auch bei uns in der Schlange steht, erzählt uns noch stolz, dass in der Mongolei so gut wie keine Steuern erhoben werden und ihn das mit seinem hochqualifizierten Job natürlich besonders gut dastehen ließe. Ja, genau da liegt das Übel nämlich: es fehlt an Druckmittel gegenüber der Bevölkerung. Wie wäre es mit einer Steuerpflicht, die sich gewaschen hat? Der Staat könnte endlich mit seinen Defiziten aufräumen, Ordnung etablieren und die Bürger dabei dazu verpflichten im Staat aktiv mitzuwirken und diesen lebenswerter zu machen. Die Mongolei könnte sich aus dem chinesischen Würgegriff winden, ihr Müllproblem angehen und, und, und… Also, was labert uns dieser egoistische Dödel voll?! Soll er lieber zurück nach Holland gehen und dort seine bürgerlichen Pflichten wieder auf sich nehmen.

Back to business, die Pforte geht auf und es werden abwechselnd 20 Mongolen und 2 internationals hineingelassen. Wir beide kommen recht früh rein und zeigen nach etwas weiterer Wartezeit unsere Dokumente vor. Alles in Ordnung, nur können wir unsere alten Reisepässe nicht vorzeigen, da wir diese zuhause nun einmal gegen die neuen eingetauscht hatten. Wir sollen ein Statement nach einem Muster verfassen und damit zur Bewerbung wiederkommen. Dann erhalten wir den Voucher und: Mittwoch! Yeah, wir dürfen gleich morgen wiederkommen! Nach geschlagenen 9 Stunden vor dieser blöden Tür düsen ab nach Hause und hüpfen erstmal ins Bett, Schlaf nachholen.

Übermüdung & Erleichterung in einem Bild

Als wir wieder aufwachen merken wir gleich, dass der Tag nun eigentlich dahin ist. Während Johanna etwas zu essen macht, gehe ich nochmal los in den naheliegenden State Department Store, um noch etwas fürs Abendbrot zu holen und unsere Statements zu drucken, da treffe ich wieder auf Hudson. Auch er ist leicht verpennt und erzählt mir, dass er ein achtes Mal abgewiesen wurde. Sie haben ihn gleich am Eingang erkannt, herausgefischt und ihm deutlich gemacht, er solle sich dort nie wieder blicken lassen. Er ist etwas niedergeschlagen, aber ich versuch ihn aufzumuntern. Seine missionarische Christentruppe würde auch nur ein paar Wochen in China sein, um dann weiter nach Kasachstan zu reisen. Bis er die dort wiedertreffen kann, hat er doch nun Zeit! Voll geil, offene Hose, mach was du willst! Ob das mit seinem christlichen Gemeinschaftsgedanken einhergeht, ich weiß ja nicht, aber gerade ist das alles, was mein müdes Hirn ausgeben kann… Mittwochmorgen, 08:00 Uhr – wir schlagen zum vierten Mal bei der Botschaft auf. Vor uns sind schon einige internationals, die zum Teil wieder seit 3:00 Uhr hier stehen/liegen. Wir hatten keinen Bock auf den gleichen Stress, dachten uns „wir haben ja einen ‚Termin‘“ und stellten den Wecker auf 7:00 Uhr. Hat sich gelohnt, denn wir kommen nicht allzu spät dran, dürfen unsere vollständigen Unterlagen vorlegen und werden daraufhin einzeln zum Interview gebeten. In einem Raum mit gewaltigen Ledercouches sitzt ein chinesischer Beamter, durchblickt die Unterlagen ein weiteres Mal und stellt einem etwas wahllos Fragen zum Aufenthalt. Auf dem Couchtisch eine Schale mit Bonbons, die sicherlich schon furchtbar alt sind, da sich sicherlich selten Leute in diesen Verhören um ein wenig Nascherei scheren. Danach erhalten wir einen Abholschein für den gleichen Tag und einen Bezahlschein für die Visagebühr. Zusammen mit Tommy machen wir uns auf zur vorgegebenen Bank, um den Betrag zu löhnen. Danach bummeln wir noch ein wenig, essen spät etwas zu Mittag, reden viel und sind immer noch so durch den Wind von dem ganzen Heckmeck, dass wir partout nicht erkennen können, was uns da an „orientalischem Gruß aus der Küche“ vorgesetzt wird, bis man uns aufklärt, dass es sich um aufgerollte Frischetücher für die Hände handelt – Bon Appetit!

Nachmittags landen wir noch mit Jen, die wir auf der Straße treffen und aus der Warteschlange kennen, in einem netten Cafe und trinken Bier und Kaffee. Dann ist es auch schon wieder Zeit für unsere Lieblingsbehörde und um kurz nach 17 Uhr halten Johanna und ich die heiß begehrten Visa für das Reich der Mitte in der Hand! Was für ein Ritt! Nun ist klar: China, ab Mitte Oktober hast du uns an den Hacken!

4 Kommentare bei „Mongolei – Teil 2: Ulaanbaatar oder „Das Rennen ums Chinavisum““

  1. Glückwunsch zu dem geleisteten Visum-Marathon, toll gemacht. Nun muss ich wohl meine Meinung über die lahmen deutschen Beamten und Behörden ( sorry ) neu überdenken. Ich wünsche spannende Weiterreise und 真诚欢迎你 in China. Liebe Grüsse und bleibt weiter so
    gut gelaunt und schön warm anziehen, nur nicht krank werden, freue mich schon auf den nächsten Reisebericht, Marion

  2. Hans Peter und Hanne Rasmussen sagt: Antworten

    Das hört sich alles sehr spannend und herausfordern an. Wir folgen euren Berichten mit Spannung und freuen uns schon zu lesen, was als nächstes passiert. Weiterhin gute Reise und passt gut auf euch auf.

    1. Ihr Lieben, vielen Dank für eure Nachricht – wir freuen uns euch von unterwegs zu berichten! Kærlig hilsen, Johanna & Malte

  3. Klaus Borcherding sagt: Antworten

    Moin Johanna und unbekannterweise Malte,
    bin jetzt auch tüchtig weit östlich (für schleswig-holsteinische Verhältnisse) nämlich auf der Insel Usedom (15 Minuten mit dem Fahrrad nach Polen). Sabine und ich machen hier eine Woche Urlaub und ich komme endlich dazu euer super interessantes Reisetagebuch weiterzulesen und nun auch mal zu Kommentieren. Vielen Dank dafür – liest sich richtig gut und lässt den Leser gerade in Kombi mit den Fotos ein bisschen dabei sein. Ich beneide euch vor allem um die vielen positiven Kontakte, die einem ja immer auch etwas Mut machen, wenn man vorher die Nachrichten gehört oder die Zeitung gelesen hat. (als BlaBlaCar-Nutzer ist man da ja schon etwas geübt😊)
    Ich wünsche euch eine gute Zeit in China und bin gespannt auf die nächsten Kapitel.
    Herzliche Grüße aus Heringsdorf (Usedom)
    Klaus

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